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Deutsches Seminar Welt im Winkel

Welt im Winkel. Idylle als Denkraum in der Prosa des Realismus

Die überlieferte Gattung der Idylle, Wunschbild eines einfachen Lebens im Einklang mit der Natur, wird an der Schwelle zum 19. Jahrhundert zu einer Wahrnehmungsform transformiert. Als solche hat sie in der Prosa des Realismus Konjunktur und ist Ausdruck eines Krisenbewusstseins mit nicht nur verklärender, sondern vor allem auch kritischer Funktion. Dieses erklärungsbedürftige Phänomen will das Forschungsprojekt theoretisch mit Jean Paul und Aby Warburg als "Denkraum" beschreiben und auf das darin wirkende Gattungs- und Gefühlswissen, die kulturellen Normierungen, sozialen Kommentierungen und entworfenen Gegenbildlichkeiten untersuchen. 

Weiterführende Informationen

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Gute Luise

Zeiten der Materie (hg. Alexander Kling, Jana Schuster, 2021)

Franziska Frei Gerlach: Zunehmend raffiniert. Vom Nachleben der Idyllen-Süße in Birnen und Zucker bei Voß, Jean Paul, Fontane und Raabe, S. 167-193.

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Workshop - WiW im Doktoratsprogramm

30. November 2018, 9:00-17:30 Uhr im Bodmerstübli (SOB-1-105)

Programm

Prekäre Idyllen

Prekäre Idyllen in der Erzählliteratur des deutschsprachigen Realismus.

Sabine Schneider: Einleitung. "Himmelfahrten des gedrückten Lebens". Prekäre Idyllen im bürgerlichen Zeitalter, S. 1-12.

Franziska Frei Gerlach: Jeremias Gotthelf auf der Spur der Jean-Paul'schen Doppelschreibweise: "Erdbeeri"-Idylle gegen "Zeitgeist"-Satire, S. 98-117.

Idylle als Denkraum im 19. Jahrhundert

Franziska Frei Gerlach und Sabine Schneider: Denkraum Idylle. Zum Nachleben einer Gattung im langen neunzehnten Jahrhundert. Einleitung, S. 1–27.

Christine Brunner: Die Idylle als Mediendispositiv der Familienzeitschrift Die Gartenlaube: Funktionalisierung von Gattungswissen über Eugenie Marlitts Debütroman Goldelse, S. 251–284.

Franziska Frei Gerlach: „Idylle hin, Idylle her“: Et in Arcadia ego als Denkraum in Wilhelm Raabes Pfisters Mühle, S. 141–181.

Sabine Schneider: Gefilde der Seligen. Geschlecht und Begehren im Denkraum Idylle – Böcklin, Fontane, Hofmannsthal, S. 183–208.