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Durch die spezifische Raumtrennung des Schalters werden die Interaktant*innen prototypisch auf zwei Seiten aufgeteilt. Die Schalterarchitektur stellt gewisse Aspekte eines Gesprächs besonders deutlich aus. Im Rahmen des Projekts gilt es vordergründig den Wandel von herkömmlich geschlossenen Glasschalter hin zu einem offeneren Service-Desk oder gar zu einem nicht mehr bedienten Automaten zu beleuchten.
An der Scientifica 2021 waren wir unter der Leitung von IntAkt-Doktorandin Alexandra Zoller zusammen mit Kyoko Sugisaki vom Chatbot-Projekt an den Zürcher Wissenschaftstage "Scientifica" vor Ort und gaben den Besucher*innen Einblick in die Interaktionsmechanismen des Bahnhofsschalters und dessen spezifische Architektur. Am IntAkt-Schalter war alles vorhanden, was man für einen erfolgreichen Schalterbesuch im Jahr 2021 brauchen könnte: Plexiglasscheibe, Drehscheibe, IntAkt-Währung in Notenform, beschreibbare Fahrkarten und ein Computer. Aber damit nicht genug: Zusätzlich konnten die Besucher*innen aus einer Auswahl authentischer Schaltergespräche aus unserem Korpus eine Situation aussuchen und diese nachstellen. Gefolgt von dieser eigenen körperlichen Schaltererfahrung gab es dann Einblicke in unser Videomaterial und Erklärungen und Gedankenanstösse unserer Expert*innen. Neben dem herkömmlichen Billettschalter wartete an unserem Stand auch bereits die Konkurrenz aus der unmittelbaren Gegenwart/Zukunft: Ein Chatbot, bei welchem man ebenfalls eine Fahrkarte bestellen konnte. Wie menschlich wirkt der Roboter? Und warum? Liegt es am Avatar-Bild, an der Stimmqualität oder an der Flexibilität und Spontanität des Roboters? Die personalisierten Antworten beeindruckten die Besucher*innen – trotz klar künstlichem Avatar und computergenerierten Stimme scheint der Schalterroboter sie ziemlich gut zu verstehen. Ein Blick hinter die Kulisse und ins Forschungsvorhaben bringt Licht ins Erstaunen. Hinter der Stellwand verbargen sich Mitwirkende, welche die Rolle des Chatbots übernommen haben. Hinter dem etwas unmenschlich wirkenden Avatar versteckte sich also doch ein Mensch. Es eröffneten sich spannende Fragen um die Natürlich- oder Künstlichkeit von (Schalter)gesprächen. Wir danken der Scientifica für die Organisation und die Gelegenheit, unsere Forschung der Bevölkerung näher zu bringen.
— Deutsches Seminar UZH (@uzh_ds) September 5, 2021
Konnte eben ein günstiges Bahnticket nach Bern kaufen 😁 ohne #Streik und so #scientifica21 pic.twitter.com/MIJfHMr50V
— Deutsches Seminar UZH (@uzh_ds) September 5, 2021