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Bei der Analyse der Daten gehen wir von drei zentralen Untersuchungsbereichen aus:
Als Grundlage zum Verständnis der kommunikativen Prozesse in der Online-Umgebung dient die Untersuchung der Strategien, die die Studierenden anwenden, um sich in der auf Aufgabenfokussiertheit und Gruppenarbeit zugeschnittenen Lernplattform zu bewegen.
Die TeilnehmerInnen können z.B. nicht wissen, ob ihre KommilitonInnen gerade einen Beitrag verfassen oder zu welchem Zeitpunkt ein fraglicher Beitrag von welcher Person gelesen, also wahrgenommen wird, da in der Online-Lernumgebung hauptsächlich mit asynchronen Kommunikationsformen gearbeitet wird. Sowohl die wechselseitige Wahrnehmung als auch das Etablieren einer gemeinsamen Aufmerksamkeitsausrichtung werden auf diese Weise unmöglich bzw. erschwert und müssen mit anderen Strategien als in face-to-face Interaktionen computer-schriftlich hergestellt werden.
Das Etablieren dieser grundlegenden Strategien ist für die Beteiligten Voraussetzung dafür, sich effektiv in der Online-Umgebung bewegen und dort lernen zu können. Bei der Analyse solcher Kommunikationsstrategien stellen sich folgende Fragen:
Ein Verfahren, das TeilnehmerInnen neu für die untersuchte Lern-Umgebung entwickeln, ist das bereits oben genannte dialogische Editieren , bei dem mindestens zwei (im untenstehenden Beispiel: vier) der Beteiligten abwechselnd in ein- und dasselbe Posting hineinschreiben:
Beispiel 7: Dialogisches Editieren - kommunikativen Verdichtung der Forenkommunikation
Mit diesem Verfahren werden aufeinander bezogene Textteile unmittelbar sichtbar zusammengerückt. Die so entstehende stärkere Verschränkung, mit der zusammengehörige Textteile komprimiert dargestellt werden, beschreiben wir als sequenzielle Verdichtung. Eine auf diese Weise ökonomisierte Kommunikationsweise scheint nicht zuletzt in einem Kontext bedeutsam, in dem ein wesentliches Ziel der Beteiligten darin besteht, unter Zeitdruck gemeinsame Aufgaben zu erarbeiten und fristgerecht einzureichen. So schaffen sich die Gruppenmitglieder eine bis dahin neuartige Möglichkeit, ihre kommunikativen Aktivitäten auf der Lernplattform zu organisieren (vgl. Lindemann/Ruoss/Weinzinger, demnächst ).
Ausgehend von den grundsätzlichen Merkmalen der Online-Kommunikation wird danach gefragt, mit welchen kommunikativen Strategien die TeilnehmerInnen den dialogischen Austausch zu einer spezifisch institutionellen Kommunikation machen, die auf Lernen, Wissen und Aufgabenorientiertheit ausgerichtet ist. Dabei stellen sich Fragen wie:
So entwickeln die Gruppen kommunikative Strategien, mit denen sie unter den Bedingungen der Online-Kooperation in einer institutionell eingebundenen gleichberechtigten Gruppe, in der es keinen Moderator/keine Projektleiterin gibt, gemeinsame Arbeitsprozesse initiieren oder zum Abschluss bringen (vgl. Lindemann/Ruoss/Weinzinger, demnächst ):
Beispiel 8: Kommunikative Strategie zum Initiieren von Arbeitsprozessen
n der dritten Phase des Projektes wird untersucht, wie die Teilnehmenden mit der Kombination mehrerer virtueller Räume und verschiedener Online-Kommunikationsformen (Forum, Wiki, Chat) umgehen, in und mit denen die Arbeit auf der Lernplattform durchgeführt wird. Folgende Frage steht dabei im Zentrum:
Beispiel 9: Weiterführung eines Kommunikationsstrangs in einem anderen Diskussionsforum