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Deutsches Seminar

Newsletter Oktober 2020

Vierter Newsletter Oktober 2020

Text

Liebe Mitglieder der GfdSL

Corona hat das Leben verändert – in der Welt, in Europa, in der Schweiz und am Deutschen Seminar. Seit Mitte März hielten wir unsere Vorlesungen und Seminare im Frühjahrssemester remote ab. Während des Lockdowns war auch das Deutsche Seminar für zweieinhalb Monate geschlossen. Nicht nur sahen wir unsere Studierenden nicht mehr, sondern auch wir selbst verschwanden im Home-Office. Dabei stellte sich erstaunlich schnell grosse Routine ein: Seminare wurden zu Webinaren mit Video- und Audiopocasts; und plötzlich tauschen Dozierende untereinander nicht mehr auf den Fluren den neuesten Klatsch und Tratsch aus, sondern die besten Zoom-Tricks in Team-Meetings. Vielleicht wissen Sie, dass das Deutsche Seminar in zwei Leitungsteams arbeitet: Der Studienprogrammdirektor und die Studienprogrammkoordination sind für Studium und Lehre zuständig, die Seminarvorsteherin und die beiden Geschäftsführerinnen managen Organisation, Kommunikation, Finanzen und Personal; gemeinsam sind wir für mehr als 150 Mitarbeitende in Forschung, Lehre und Administration zuständig. Dass wir der Pandemie bis heute die Stirn bieten können, verdanken wir unserem leistungsstarken EDV-Team, das den Lehrenden hilft, die technischen Herausforderungen der Online-Lehre zu bewältigen, den Bibliotheksmitarbeitenden, die Studierende, Lehrende und Forschende in den ersten drei Monaten mit Scans und Bücherpaketen versorgten und die gegenwärtig einen den Sicherheitsmassnahmen der Universität entsprechenden Bibliotheksbetrieb in Präsenz ermöglichen, sowie den Lehrstuhlsekretariaten, die den immensen administrativen Aufwand, den die Situation mit sich gebracht hat, bravourös bewältigen. Auch im Herbstsemester bleibt die Lehre weitgehend remote. Nur wenige Veranstaltungen finden in Präsenz statt und wenn, dann mit höchsten Sicherheitsstandards. Allerdings sind die Lehrenden phantasievoll und mit viel Herz und Sachverstand bei der Sache, um Hybridformen oder eben eine rein digitale Lehre so zu gestalten, dass die Studierenden ihr Studium nicht nur erfolgreich, sondern auch mit Freude absolvieren können. So hoffen wir, gemeinsam auch den kommenden Herbst und Winter zu überstehen – bis dann hoffentlich bald besser Zeiten kommen.

Frauke Berndt, Präsidentin GfdSL & Seminarvorsteherin DS

Agenda

Zürich liest: Brachiale Dichtung – Metal und Literatur

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Am 23. Oktober geht Philipp Theison im Zentrum Karl der Grosse mit Thomas Gabriel Fischer und Dietmar Dath der Frage nach, welche poetologischen Verschränkungen zwischen Metal und Literatur bestehen. Im Rahmen von Zürich liest zeichnen die drei Metalheads unter anderem Einflüsse von Hölderlin auf die Metalmusik nach und entwickeln mit Texten von Jelinek und Kleist den Versuch einer Poetik der drastischen Klänge.

Datum: 23. Oktober 2020
Zeit: 19:30
Ort: Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14

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GfdSL-Podium

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Die diesjährige Ausgabe des beliebten linguistisch-literaturwissenschaftlichen Podiums steht ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Am 5. November wird die Corona-Krise in anschaulichen Impulsreferaten aus den drei germanistischen Abteilungen des Deutschen Seminars thematisiert. Prof. Dr. Frauke Berndt legt aus literaturwissenschaftlicher Perspektive dar, was wir von Jeremias Gotthelfs Novelle "Die schwarze Spinne" über unseren medialen Umgang mit der Pandemie lernen können. Prof. Dr. Noah Bubenhofer lädt in seinem Impuls zu einem Blick ins linguistische Sprachlabor ein und zeigt, wie sich die Corona-Zäsur im von semantischen Deutungskämpfen geprägten Wandel von Sprachgebrauchsmustern manifestiert. PD Dr. Christine Stridde zeigt aus mediävistischer Perspektive auf, dass es sich bei der Sorge um Superspreader-Events keinesfalls um eine Neuerscheinung unserer Zeit handelt. In der an die Impulse anschliessenden Diskussion werden neben vertiefenden inhaltlichen Aspekten auch die Auswirkungen von COVID-19 auf den universitären Lehr- und Forschungsbetrieb zum Thema.

Datum: 5. November 2020
Zeit: 18:15
Ort: online via Zoom

Poetik-Vorlesung

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Die diesjährige Zürcher Poetikvorlesung wird von Madame Nielsen gehalten. Die vielfach prämierte Autorin wirkt neben ihrem literarischen Schaffen auch erfolgreich als Regisseurin, Performancekünstlerin und Musikerin. Spätestens seit der Inszenierung ihres Todes als Schriftsteller Claus Beck-Nielsen 2003 ist ihr Wirken von einer wechselseitigen figürlichen Durchdringung von Leben und Werk geprägt. In den drei Vorlesungen werden verschiedene Aspekte ihres synästhetischen künstlerischen Schaffens zwischen Musik, Literatur, Leben und Schrift in verschiedenen Sprachwelten zum Thema. Die Mitglieder der Gesellschaft erhalten auch dieses Jahr freien Eintritt zu den von Daniel Müller Nielaba und Gesa Schneider organisierten Vorlesungen.

Datum: 17., 26. und 30. November 2020
Zeit: 20:00–22:00
Ort: Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62

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In Begleitung zur Poetikvorlesung findet am 26. November ein von der Schweizer Gesellschaft für Skandinavische Studien (SGSS) organisierter Autorinnenbesuch statt. Die Veranstaltung findet vorwiegend in dänischer Sprache statt.

Datum: 26. November 2020
Zeit: ab 10:15
Ort: Schönberggasse 11, SOE-E-8
Anmeldung: caroline.soerensen@ds.uzh.ch (TeilnehmerInnenzahl beschränkt)

Zurich Distinguished Lecture

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Auch die "Zurich Distinguished Lecture" steht dieses Jahr im Zeichen der Pandemie. Die Religions- und Kulturwissenschaftlerin Susanne Lanwerd von der IPU Berlin wird am 11. November Gedanken über "Corona im Klimawandel. Psychoanalytisch-kulturwissenschaftliche Überlegungen" darlegen. Lanwerds Forschungsschwerpunkte decken ein weites Feld ab: Von der Theorie und Praxis der Ästhetik über mediale Inszenierung von Religion bis hin zu psychoanalytischer Kulturinterpretation. So abstrakt die Forschungsfelder auf den ersten Blick wirken mögen, so wichtig ist ihr auch die gesellschaftliche Vermittlung von Forschung; so wurden die Ergebnisse ihrer jüngsten Forschungsprojekte neben den konventionellen akademischen Publikationsformen auch als museale Ausstellungen aufbereitet.

Seit 2016 fragt die von Frauke Berndt veranstaltete Vorlesungsreihe nach einer Standortbestimmung der germanistischen Literaturwissenschaft. Gerade von den Departments ausserhalb der Schweiz, Österreichs und Deutschlands gehen seit Jahrzehnten wichtige Impulse für die literaturtheoretische Diskussion aus; deren renommierte Vertreterinnen und Vertreter für einen Vortrag in Zürich zu gewinnen und so zur Auslotung und Überschreitung von Grenzen einzuladen, ist wesentliches Ziel der Reihe, die um die germanistische Kernfrage der "Art of Interpretation" kreist.

Datum: 11. November 2020
Zeit: 18:00–20:00
Ort: online via Zoom
Anmeldung: sekretariat-literatur@ds.uzh.ch

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Prämiert! Neues vom Nachwuchs am DS

Auszeichnung der GfdSL für exzellente Bachelorarbeit

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Seit letztem Jahr prämiert die GfdSL exzellente Abschlussarbeiten des Deutschen Seminars mit einem Würdigungspreis. Für das akademischen Jahr 19/20 wurden gleich sechs hervorragende Bachelorarbeiten aus verschiedenen Fachbereichen zur Auswahl vorgeschlagen. Mit Luca Hofmanns Arbeit zur Morphologiegeschichte der 2. Person Singular im Westgermanischen fand die Jury letztendlich einen einhelligen Gewinner. Mit seinem theoretisch und methodologisch ausgefeilten Vorschlag zur Rekonstruktion des Ursprungs der eigentümlichen westgermanischen Verbform gelang es Herrn Hofmann eines der bisher grössten Rätsel der morphologischen Sprachgeschichte zu lösen. Seine Arbeit überzeugt insbesondere durch die saubere Nachzeichnung und die systematische Rekombination der (vermeintlich) konfligierenden Theorien zum Ursprung der Präteritumform. Herr Hofmann befindet sich derzeit in Verhandlungen mit Verlagen, um seinen wichtigen Beitrag an die Forschungsgemeinschaft weitergeben zu können. Der Vorstand gratuliert zu dieser aussergewöhnlichen Leistung! Der mit 500 Franken dotierte Preis wird Luca Hofmann im Rahmen des GfdSL-Podiums am 5. November offiziell überreicht.

Eva Locher gewinnt Zeno Karl Schindler-Preis

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Am 7. Oktober wurde der Zeno Karl Schindler-Preis für deutsche Literaturwissenschaft (ZKS) im Rahmen der ZKS-Stiftungsratssitzung in Genf an Eva Locher, Doktorandin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Susanne Köbele, verliehen. Der mit 10'000 Franken dotierte Preis wurde Eva Locher für ihre Dissertation mit dem Titel "Kohärenz und Mehrdeutigkeit. Fallstudien zur Poetik Rumelants von Sachsen" zugesprochen. In der Laudatio wurden neben der argumentativen Transparenz der Arbeit insbesondere der wohltuend unprätentiöse wissenschaftssprachliche Duktus und die vielfältigen Anknüpfungsmöglichkeiten zwischen Mediävistik und Neuerer deutscher Literaturwissenschaft hervorgehoben.
Das Projekt stellt den Sangspruchdichter Rumelant ins Zentrum, der gegen Ende des 13. Jahrhunderts im ostmitteldeutschen Raum bezeugt ist. Wenn auch dessen Œuvre editorisch gut erschlossen ist, so stellte doch die interpretatorische Auseinandersetzung mit dem Gesamtwerk bis anhin ein Forschungsdesiderat dar. Ziel war es demnach, eine differenzierte Autorpoetik zu zeichnen, durch zahlreiche synchrone und diachrone Vergleiche mit anderen Sangspruch-Autoren darüber hinaus aber auch gattungstypische Merkmale poetischer Rede zu versammeln.
Eine Besonderheit der Gattung fasst Eva Locher mit dem asymmetrische Begriffspaar Kohärenz und Mehrdeutigkeit und beschreibt, wie Mehrdeutigkeit Kohärenz – als zentrales Merkmal von Textualität – sowohl herstellen als auch stören kann. Rumelants Strophen lassen sich dabei in einem Spannungsfeld von einerseits auf unmittelbare Verstehbarkeit zielenden Sprechakten wie Heische, Rüge oder Lob und andrerseits artifizieller Sinnpluralisierung verorten. Die Arbeit untersucht unterschiedliche Prozesse der Kohärenzbildung auf Produktions- und Rezeptionsseite (formale, thematische, semantische Kohärenz sowie Bild- und Begriffskohärenz). Im Zentrum steht dabei die Frage nach der Einheit des Textes in einem komplexen medialen Geflecht von Produktion, gesungener Aufführung, Verschriftlichung und Rezeption.
Die Arbeit wurde im Januar 2020 am Deutschen Seminar der Universität Zürich verteidigt und wird im Tübinger Verlag "Narr Francke Attempto" in der Reihe "Bibliotheca Germanica" erscheinen.

 

Forschungskredit für Julia Frick

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Dr. Julia Frick wurde für Ihr Habilitationsprojekt, "Poetik der Kürzung. Studien zur mittelhochdeutschen Epik", eine Förderung durch den Forschungskredit der UZH zugesprochen. Das Projekt untersucht in systematisch-historischer Perspektive die Organisation literarischen Wissens und dessen narrative Vermittlung durch das poetologische Prinzip der Kürzung. Die parallele Existenz von Lang- und Kurzfassungen derselben Themen und Stoffe gehört als literaturgeschichtliches Phänomen gerade in der mittelhochdeutschen Epik zu einer spezifischen 'Erzähl-Form', deren Erforschung noch weitgehend Desiderat ist.
Julia Frick wurde 2016 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zu Thomas Murners "Aeneis"-Übersetzung (Strassburg 1515) promoviert und forscht seither in der Älteren deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der lateinisch-deutschen Bilingualität in Mittelalter und Früher Neuzeit, der höfischen Epik, der Intermedialität der Druckgraphik in der Frühen Neuzeit sowie der historischen Poetik.

Neues vom DS in Kürze

Prof. Dr. Marie-Luis Merten hat am 01. September 2020 eine Assistenzprofessur für Digitalisierte Kommunikationsräume am Deutschen Seminar (Zürich) angetreten.
Dr. Evelyn Dueck hat den Ruf auf eine Assistenzprofessur (Tenure Track) für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft per 01. August 2020 an der Universität Genf angenommen.
Dr. Sarah Brommer (Deutsches Seminar, Zürich) hat eine Vertretung der Professur für Angewandte Linguistik an der Leuphana Universität Lüneburg vom 01. April 2020 bis 31. April 2021 übernommen.
PD. Dr. Maximilian Benz (Deutsches Seminar, Zürich) ist ins Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen worden und wird ab 1. September 2020 an der Universität Bielefeld mit seinem Projekt "Druckgeschichten. Volkssprachiges Erzählen und theologisches Wissen im 16. Jahrhundert" tätig sein.

Lektüretipps

Zu den wenigen schönen Nebeneffekte der Pandemie gehört, dass das Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens während des Lockdowns mit mehr Zeit für Kontemplation einherging. Den gewonnenen Stunden begegneten viele mit einer neu entfachten Leselust. Vor diesem Hintergrund und auch auf Anregung mehrerer Mitglieder der Gesellschaft hin möchten wir Ihnen an dieser Stelle jeweils eine Lektüreempfehlung aus den drei germanistischen Fachbereichen des DS unterbreiten. Die vorgeschlagenen Titel sind explizit an ein breites Publikum gerichtet und sollten auch Leser/innen ausserhalb der spezifischen Fachbereiche vergnügliche Lektürestunden bescheren.

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Ältere Literatur: Poetik des Kalenders

Kalender sind Paradebeispiele für den Medienwandel. Dies kann man dieser Tage besonders eindrücklich beobachten. Vor fünfzehn Jahren hatte noch jeder eine papierne Agenda in der Tasche, heute wirken die zum Teil von renommierten Institutionen ausgegebenen, ehedem heiss begehrten ‚analogen‘ Agenden seltsam antiquiert, ja taugen zum Gradmesser für gesuchte Rückschrittlichkeit. Dass auch ältere Kalender literatur- und medienhistorischen Aufschluss versprechen, zeigt die jüngste Monographie "Poetik des Kalenders in der Zeit des frühen Buchdrucks" von Christian Kiening, die aus einem vom SNF geförderten Projekt heraus entstanden ist.
In der frühen Neuzeit gehören Kalender zu den meistpublizierten Texten, was angesichts ihrer Orientierungsfunktion kaum überrascht. Eher ungewöhnlich ist aber das durchaus künstlerische Format: So geht es bei den oft auch dichterisch angereicherten Formen auch um Phantasie und Spiel, nicht nur um Berechnung und Übersicht. Dies zeigen besonders eindrücklich die aus dem Mittelalter kommenden Cisiojani. Während die kalendarischen Strukturen die Gestaltungsmöglichkeiten einschränkten, eröffnet das Überführen der Herren- und Heiligenfeste in satzartige Gefüge poetische Freiräume.
Fasziniert von dieser Spannung zwischen der Orientierung am Kalender und der gleichzeitigen Ablösung zwischen Zählen und Erzählen wenden sich sprachversessene Dichter des späten Mittelalters wie der Mönch von Salzburg und Oswald von Wolkenstein den Cisiojani zu. In ihren virtuosen Experimenten betonen sie die künstlerischen Nuancen eines vermeintlich einfachen Gebrauchstext, um zugleich das poetische Potential des Kalenders auszuloten.

Link zum Buch

Linguistik: Schweizerdeutsch

Dass wir Schweizerdeutsch sprechen, gehört heute zu unserem regionalen und nationalen Selbstverständnis. Über den Status des Schweizerdeutschen wurde aber oft und gerne gestritten. Die Frage, welchen Stellenwert unsere Dialekte im Verhältnis zum Hochdeutschen haben sollen, führte bis in die Gegenwart regelmässig zu öffentlichen Debatten.
Zur Geschichte dieser Mundartdebatten und ihren Auswirkungen haben die GfdSL-Alumni Dr. Emanuel Ruoss und Prof. Dr. Juliane Schröter nun das Buch "Schweizerdeutsch. Sprache und Identität von 1800 bis heute" herausgegeben. Es ist das erste Werk, das einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Einstellungen zum Schweizerdeutschen gibt und so verständlich macht, wie Schweizerdeutsch in der Vergangenheit wahrgenommen und beurteilt wurde und warum es bis heute einen wesentlichen Teil der Deutschschweizer Identität bildet. Darüber hinaus gibt es ein historisches Fundament für das Verständnis und die Einordnung der regelmässig wiederkehrenden Mundartdebatten.
Entstanden ist – auch dank der grosszügigen Unterstützung des Mittelbaus des Deutschen Seminars – ein leicht verständliches und illustriertes Buch mit aufeinander abgestimmten Kapiteln. Aufgrund der leichten Zugänglichkeit empfiehlt sich "Schweizerdeutsch" allen, die sich für unsere Dialekte interessieren und die Frage, weshalb das Schweizerdeutsche bei uns bis heute einen ausserordentlichen Status geniesst.

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Neuere Literatur: Angesteckt

Einen der inspirierendsten Beiträge zur Corona-Pandemie bietet Elisabeth Bronfens "Angesteckt. Zeitgenössisches über Pandemie und Kultur." Die Monographie ist ein lustvoller Streifzug durch die abendländische Kulturgeschichte vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert.
Als theoretisches Analyseinstrumente regen unter anderem Schriften von Sigmund Freud, Roland Barthes und Donna Haraway die Interpretationslust an, um hilfreiche Denkbilder für die Erfassung der neuen gesellschaftlichen Realität in der Corona-Krise anzubieten. Bronfen zeigt auf, wie die prägenden Motive der aktuellen Debatten – beispielsweise Verschwörungstheorien – in den Stoffen einschlägiger literarischen Werke von Mary Shelley über Edgar Allan Poe bis Anne Katherine Portersaber, aber auch in zeitgenössischen Zombiefilmen verarbeitet sind. Dass sich die entsprechenden Leitmotive dann auch wieder in Reden von PräsidentInnen zu Covid-19 finden lassen, ist nur eine der gelungenen Pointen dieses originellen Werks.
Das Buch ist insgesamt eine eindrückliche Anregung zum Nachdenken über die Fragilität des menschlichen Lebens und ein Plädoyer gegen den hartnäckigen Glauben an die Unversehrtheit.

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Vorstand

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Maximilian Benz ist von seinem Amt als Aktuar der Gesellschaft zurückgetreten. Der Vorstand möchte Max herzlich für den unermüdlichen Einsatz in vielen erfolgreichen Projekten danken. Ohne ihn wären die nahtlose Einbindung der Gesellschaft ins Alumni-Netzwerk der UZH, die Durchführung zahlreicher Veranstaltungen und nicht zuletzt die Lancierung des GfdSL-Newsletters nicht in der heutigen Form möglich gewesen. Wir wünschen Max für die kommenden Herausforderungen in Bielefeld alles Gute und freuen uns, Ihnen im nächsten Newsletter seine Nachfolge vorzustellen.