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In der skandinavistischen Mediävistik beschäftigt man sich mit der Kultur der Wikingerzeit (ca. 750-1050 n. Chr.) und des skandinavischen Mittelalters (11.-16. Jahrhundert). Die aus diesem Zeitraum überlieferten Texte vermitteln faszinierende Einblicke in so unterschiedliche Gebiete wie die Alltagskultur oder das Rechtsverständnis, sie stellen aber auch herausragende Quellen für unser Wissen über die vor-christliche Mythologie und die ausserordentliche isländische Literatur des Mittelalters dar. Neben den Runeninschriften dienen die ab dem 12. Jahrhundert vorwiegend in Island entstandenen, auf Altnordisch/Altisländisch verfassten Handschriften als hauptsächliche Dokumente; sie enthalten ein grosses Spektrum literarischer Gattungen - vor allem Eddas, Sagas und Skaldendichtung -, in denen immer wieder die Auseinandersetzung zwischen der christlichen Kultur des Mittelalters und den heidnischen Wurzeln thematisiert wird. In den Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekten stehen deshalb diese Texte im Vordergrund. Sie werden mit aktuellen literatur- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen analysiert.