Gottfried Keller las regelmässig im Lesesaal der Museumsgesellschaft Zeitungen und Zeitschriften, um sich über das Weltgeschehen zu informieren und Inspirationen für sein eigenes Schaffen zu gewinnen. Dass es dabei auch einmal um ein Nashorn gehen konnte, verrät sein Tagebuch. Solche und andere Vergnüglichkeiten haben die Literaturwissenschaftler und Herausgeber des massgebenden «Gottfried Keller-Handbuch» (Metzler, Neuauflage 2018), Ursula Amrein und Michael Andermatt, in der Anthologie «Keller zum Vergnügen» (Reclam 2019) zusammengetragen. Kellers feiner Humor, aber auch seine ins Groteske, Melancholische und bisweilen schon ins Dadaistische spielenden Texte fordern zu einer spannenden Lektüre heraus.