Prof. Dr. Beatrice Wehrli, Titularprofessorin für neuere deutsche Literatur, ist am 16. August 2014 im Alter von 72 Jahren verstorben.
Beatrice Wehrli habilitierte sich 1982 an der Universität Zürich und wurde 1989 zur Titularprofessorin ernannt. 2006 trat sie in den Ruhestand.
In ihren Arbeiten befasste sich Beatrice Wehrli mit einer Reihe von literaturtheoretischen Fragen; so erkundete sie das Verhältnis zwischen Kommunikationstheorie und Literaturwissenschaft, unter anderem am Objekt der Wahrheitsfindung. Besonders am Herzen lag ihr die Thematik des Mitleids und Mitleidens; so zeigte sie - insbesondere anhand der Dramen Lessings, Schillers und Brechts -, dass das Theater ein Ort ist, die Mitleidsfähigkeit zu trainieren. Neben ihrer Haupttätigkeit als Lehrerin an der Kantonsschule Enge, wo sie äusserst geschätzt war, und ihrem Engagement als Dozentin an der Volkshochschule wirkte sie während eines Vierteljahrhunderts auch mit Leidenschaft an der Universität, wo sie sich nicht nur durch ihre Vorlesungen - etwa zur «Leselust» - und Beiträge zu Ringvorlesungen verdient machte, sondern auch als Lehrstuhlvertreterin, Betreuerin von Lizentiatsarbeiten und nicht zuletzt als erste Delegierte der Privatdozentinnen und -dozenten in der neu geschaffenen Erweiterten Universitätsleitung.
Die Universität Zürich und das Deutsche Seminar, die Kolleginnen und Kollegen sowie die ehemaligen Studentinnen und Studenten werden die Verstorbene in dankbarer Erinnerung bewahren.